Cover

Titel

Impressum

Einleitung

Crossdogging – was ist das?

Für wen ist Crossdogging das Richtige?

Der Ursprung

Die Entwicklung

Umgang mit dem Buch

Teil 1 Hürdenarbeit – Trainingsmöglichkeiten

Hürden

Hürden im Crossdogging – Beispiele für Aufgaben

Drüber – drunter – drumherum

Der Flummi-Trick

Military-Parcours

Kombitraining

Eierlauf mit Hürde

Umrundung trotz Ablenkung

Teil 2 "Nasenstups" – Trainingsmöglichkeiten

Nasenstups

"Nasenstups" im Crossdogging – Beispiele für Aufgaben

Körperstupser

Stups das Richtige

Bunter Stupsmix

Becher stapeln

Kegeln

Glücksspiel

Teil 3 "Auf die Matte schicken" – Trainingsmöglichkeiten

Matte

"Auf die Matte schicken" im Crossdogging – Beispiele für Aufgaben

Sitzend arbeiten

Voraus

Durchschicken

Stoppen

Matte der Versuchung

Der Tanz mit dem Besen

Teil 4 "Etwas aus der Luft fangen" – Trainingsmöglichkeiten

Etwas aus der Luft fangen

"Etwas aus der Luft fangen" im Crossdogging – Beispiele für Aufgaben

Duokreisel

Spaß am Fangen

Augen-Fang-Koordination

Balanceakt

Verleitungsfangen

Abwurf hinter dem Rücken

Teil 5 "Beinarbeit" – Trainingsmöglichkeiten

Beinarbeit

"Beinarbeit" im Crossdogging – Beispiele für Aufgaben

Slalomvarianten

Position - Mitte

Warten und Starten

Schwindelgefahr

Ballgasse

Erschwerte Bedingungen

Die Autorinnen

© 2015 Kynos Verlag Dr. Dieter Fleig GmbH

Konrad-Zuse-Straße 3, D-54552 Nerdlen/​Daun

Telefon: 06592 957389 - 0 Telefax: 06592 957389 - 20

www.kynos-verlag.de

Grafik & Layout: Kynos Verlag

eBook-Ausgabe der Printversion

eBook-ISBN: 978-3-95464-054-6

ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-95464-038-6

Bildnachweis: Alle Bilder von Melanie Stöger, außer:

S. 13 Nadine Krei;

S. 68 rechts unten, S. 72, S. 170 oben, S. 171 oben, S. 178, S. 179 oben Raphaela Niewerth;

S. 134 Nicole Hilgers;

S. 204 Fabian Stratenschulte

2. Auflage 2015

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

Mit dem Kauf dieses Buches unterstützen Sie die Kynos Stiftung Hunde helfen Menschen

www.kynos-stiftung.de

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Die meisten Menschen beschließen schon vor dem Hundekauf, dass sie mit dem Vierbeiner später einmal ihre Freizeit gestalten möchten. Der Hund wird in unserer Gesellschaft nämlich mehr und mehr zum Ausgleich für den Alltag. Hundehaltung für rein zweckgebundene Tätigkeiten rückt in den Hintergrund. Womit aber diese freie Zeit füllen?

Muss der Mensch sich schon vor dem Kauf des Hundes Gedanken darüber machen, was er denn mal mit dem Vierbeiner machen möchte? Was, wenn sich die Lebensumstände aber verändern und es dem Menschen plötzlich nicht mehr möglich ist, mit seinem Husky oder Dalmatiner Rad zu fahren? Was, wenn der Labrador gar nicht apportieren möchte?

Ganz einfach!

Crossdogging heißt das Zauberwort.

Gemeinsam Freizeit gestalten.

Rasseuntypisch, beim Crossdogging normal.

Nicht exzessiv trainieren, sondern eine vielseitige und facettenreiche Auslastung schaffen lautet die Devise. Somit ist Crossdogging ein sehr kreatives Angebot für Menschen, die Freude daran haben, an ihrem Hund ungeahnte Talente zu entdecken und zu erproben.

Mit diesem Buch ist nun Crossdogging auch zuhause möglich. Viel Spaß damit!

Crossdogging ist ein Zirkeltraining, so wie es viele von uns noch aus der Schule kennen. Fünf verschiedene Aufgaben an fünf Stationen gilt es zu bewältigen. An jeder Station stehen dem Mensch-Hund-Team zwei Minuten zur Verfügung und es versucht nun in dieser Zeit, so viele Durchläufe wie möglich zu absolvieren.

Crossdogging – was ist das?

Im Grunde ist Crossdogging nicht neu. Es vereint bereits bekannte Freizeitbeschäftigungen wie Frisbee, Trickdog, Longieren, Obedience, Trailen, Agility, Apport und viele mehr miteinander. Die Aufgabenstellungen gehen querbeet durch alle Hundesportbereiche. Beim Crossdogging werden also bekannte Aufgabenstellungen zu einem lustigen Mix kombiniert.

Woraus genau bedient sich Crossdogging?

Jede Hundesportart hat typische Übungen und Aufgabenstellungen, die trainiert werden müssen, bevor es richtig losgeht. Erst später entwickelt dann jeder seine eigene Einstellung und seine eigene Handschrift.

Nehmen wir einmal das Beispiel Frisbee, auch Discdogging genannt. Ziel ist, dass Mensch und Hund eine Kür vorführen, in der geschickt und teilweise auch spektakulär die Frisbeescheiben vom Menschen geworfen und vom Hund gefangen werden. Die Basis dieser Sportart ist jedoch, den Hund dazu zu bringen, etwas aus der Luft zu fangen. Ohne diese Grundlage ist ein Frisbeespiel nicht möglich.

Beim Crossdogging wird also nicht daran gearbeitet, eine Kür zu entwickeln, lediglich das Fangen eines Gegenstandes aus der Luft ist Bestandteil. Je nach Leistungsgrad können weitere Elemente aus dem Frisbeespielen mit einbezogen werden wie z. B. das Springen über ein Bein. Ob der Hund aber nun eine Frisbeescheibe fängt oder eine Packung Papiertaschentücher, spielt für das Crossdogging eigentlich keine Rolle.

Crossdogging kombiniert verschiedene Hundesportarten zu einem lustigen Mix.

Am Beispiel Agility ist der Grundgedanke vom Crossdogging ebenfalls leicht zu erläutern. Das Grundelement eines jeden Agilityparcours sind die Hürden. Diese soll der Hund so schnell wie möglich in einer vorab gegebenen Reihenfolge fehlerfrei überspringen.

Auch beim Crossdogging kommen Hürden zum Einsatz. Es kommt jedoch meist nicht so sehr darauf an, wie schnell der Hund diese überspringt. In der Regel soll der Hund viel mehr an der Hürde zeigen, als sie zu überspringen. Sie kann auch unterquert, umrundet oder in einem Trick einbezogen werden. Auch Verleitungen wie umherliegende Bälle können den Sprung über eine Hürde zur echten Herausforderung werden lassen. Der Fokus bei der Hürdenarbeit im Crossdogging richtet sich somit eher darauf, ob der Hund noch zuhört und nicht einfach bereits erlerntes ungefragt „abspult“.

Auch Profis fangen im Grunde nur Gegenstände aus der Luft. Die akrobatischen Einlagen bleiben den Frisbeeprofis vorbehalten.

Bewusst wird beim Crossdogging darauf geachtet, dass die Anforderungen auch alltagstauglich sind und unter Umständen sogar zu praktischen Erleichterungen im Alltag werden können. So wird z. B. ein einfaches „Berühre etwas mit der Nase“ sehr schnell zum Trick „Mach die Tür zu“.

Bleib ist nicht gleich Bleib. Unter diesen Umständen wird es zur Herausforderung.

Ganz bierernst zu nehmen sind die Aufgaben aber natürlich nicht. Dafür sind sie spannend, und es fällt unglaublich viel für Hund und Halter dabei ab: Es passieren Dinge, derer man sich vorab gar nicht bewusst ist. Man lernt seinen Hund neu kennen und kann ihn dadurch besser einschätzen. Der Fokus richtet sich beim Crossdogging nämlich nicht auf die Perfektion. Vielmehr geht es um Herausforderungen, die kreatives Denken sowohl beim Menschen als auch beim Hund fördern.

Haben Sie schon mal versucht, Ihren Hund sitzen zu lassen, während Sie mit Chinastäbchen ein Heißwürstchen transportieren? Gelingt es Ihnen, Ihren Hund nicht nur über ein Hindernis, sondern auch darunter her zu lotsen? Können Sie sich darauf konzentrieren, Ihren Hund durch Ihre Beine laufen zu lassen, während Sie ein Kinderlied trällern? Dies und noch viel mehr ist Crossdogging.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Hürden übersprungen werden sollen.

Bob wird jedoch außen daran vorbei geführt.

An Frauchens Körpersprache erkennt Bob, dass er ihr folgen soll.

Wer hätte das gedacht? Die Hürden spielen in dieser Aufgabe eine untergeordnete Rolle.

Für wen ist Crossdogging das Richtige?

Die Aufgaben müssen vorab gut studiert werden.

In jeder Woche werden den Teams neue, unbekannte Aufgaben gestellt, die mal einfacher und mal schwieriger zu bewältigen sind.

Die Menschen haben meistens in Bezug auf ihre Hunde eine bestimmte Vorstellung davon, was er können soll beziehungsweise was er kann. Sie tragen eine „Wunschbrille“. Schließlich haben sie sich diesen Hund oder diese Rasse ausgesucht, damit er bestimmte Verhaltensweisen zeigt. Was viele jedoch nicht wissen: Nur ein geringer Teil des Hundeverhaltens ist erblich bedingt. Der restliche Teil ergibt sich aus Erziehung und Umwelt.

Des Öfteren können wir Mensch-Hund-Teams beobachten, die zu Beginn die Aufgabe einfach nur irgendwie zu schaffen versuchen. Das Handling von Seiten des Menschen ist noch unbeholfen, der Hund noch unsicher in seiner Ausführung. Nach der dritten Wiederholung jedoch scheinen beide den Ablauf verstanden zu haben und sind aktiv und mit Feuereifer dabei. Dies ist immer ein ganz besonderer Augenblick für alle Beteiligten.

Ein ganz besonderer Nebeneffekt, den viele Hundetrainer anmerken, ist das Wechselspiel zwischen Anspannung und Entspannung. Der Hund, dessen Mensch damit beschäftigt ist, Punkte zu zählen ist mit seinen Gedanken voll und ganz bei dem aktiven Team. Die Aktionen des eigenen Hundes rücken in den Hintergrund. Zu Beginn versuchen noch viele Hunde durch Aufmerksamkeit erheischendes Verhalten den eigenen Zweibeiner zu beeindrucken. Bleibt der Erfolg jedoch aus, legen sich die meisten genügsam auf die Erde, beobachten das arbeitende Team und kommen in die Entspannung.

Der passende Hund

Wir möchten ungeahnte Talente ans Licht bringen! Schubladendenken wie: „Das ist ein Border Collie, mit dem muss man Treibball machen“ oder auch „Ein Labrador kann nur apportieren“ wollen wir durch das Crossdogging ausmerzen. Jeder Hund darf alles können - das eine besser als das andere, aber zumindest darf er alles probieren. Der Allrounder unter den Hunden wird gesucht, und das kann auch ein Mops sein! Warum nicht?

Viel wichtiger als spezielle Fähigkeiten ist die Kommunikationsbereitschaft des Hundes.

Der Hund sollte …

Das Apportieren liegt nicht nur den Retrievern im Blut.

Körperliche Einschränkungen

Ist der Hund nicht mehr ganz fit, bietet Crossdogging die perfekte Alternative zu anderen Hundesportarten. Denn was bei anderen verpönt ist, ist hier erwünscht. Die Höhe der Hürden und sonstigen Hindernisse dürfen stets dem Hund und seinen Fähigkeiten angepasst werden. Es ist sogar wünschenswert, dass der Mensch bewusst die Elemente niedriger stellt, um möglichst gelenkschonend mit seinem Hund zu trainieren.

Das Alter

Es liegt, wie so oft, daran, welchen Ehrgeiz und welche Motivation der Mensch an den Tag legt. Ist Crossdogging einfach nur eine lustige Art der Freizeitbeschäftigung, fernab von jedem Wettkampfgedanken, so kann man bereits mit sehr jungen Hunden diese Freizeitbeschäftigung für sich entdecken.

Die Höhe der Hürde wird den Fähigkeiten des Hundes angepasst.

Im Grunde wäre es auch mit Welpen denkbar, jedoch raten wir von einer Punktejagd im Wettlauf mit der Zeit in diesem Alter ab. Denn meist ist es so, dass die Menschen, sobald die Stoppuhr läuft und die Punktejagd beginnt, nicht mehr eindeutig kommunizieren können. Der Halter steht unter Druck und wird durch nicht eindeutige Signalgebung für den Hund schwer einschätz- und lesbar. Dafür kennt man sich einfach noch nicht gut genug.

Soll ich kommen oder sitzen bleiben? Mable versucht noch, den Zusammenhang zu erkennen.

Hier sind die „alten Hasen“, soll heißen die eingespielten Teams, klar im Vorteil. Da werden vom Menschen missverständlich gegebene Signale toleriert und im Kontext betrachtet vom Hund dennoch richtig ausgeführt. Crossdogging ist so vielseitig, dass auch der Hund mitdenken kann und nicht nur Kommandos ausführen muss.

Der passende Mensch

Auch beim Menschen gibt es kaum Einschränkungen. Das Alter spielt beim Crossdogging keine Rolle. Zugegeben, bei Aufgaben, die mehr Dynamik erfordern, bei denen der Mensch in die Hocke gehen muss, ist ein junger Mensch eventuell im Vorteil. Dennoch gibt es auch Aufgaben, bei denen kreatives Denken und ein großer Erfahrungsschatz das Team nach vorne bringen. Die Frage ist, wie gut man als Team ist, nicht, welche Rasse der Hund hat oder wie alt oder sportlich der Mensch ist. Auf den Punkt gebracht kann man festhalten: Crossdogging ist geeignet für Menschen, die …

Nicht exzessiv, sondern vielseitig und spontan lautet das Motto!

Der Ursprung

Wir, Melanie Fydrich aus Duisburg und Raphaela Niewerth aus Ahaus, führen jeweils eine Hundeschule. Wie fast alle Trainer hatten wir nur ein Problem: Was tun wir mit den Kunden, die mit der Grundausbildung fertig sind, unsere Hundeschule aber nicht verlassen möchten? Es gibt Kunden, die zufrieden mit dem sind, was sie erreicht haben und leben ihr Leben glücklich mit dem Hund. Dann gibt es die, die nach der Grundausbildung im Hundesport aktiv werden oder sich anderweitig spezialisieren. Und es gibt die, die in der Hundeschule bleiben. Sie haben das Bedürfnis

Für uns Hundetrainer nicht immer leicht, denn je nach Typ Mensch sind die Bedürfnisse unterschiedlich stark ausgeprägt. Der eine möchte sich im Wettkampf messen, der nächste setzt den Spaßfaktor in den Vordergrund.

Auch wir hatten in unserer Hundeschule, wie fast alle Trainer, eine Gruppe, die so etwas wie eine „bunte Stunde“ darstellte. Wir trainierten Teilstücke aus verschiedenen Hundesportbereichen, ohne aber zu sehr ins Detail zu gehen. Gab es doch auch immer wieder Kunden in der Gruppe, die eine andere Beschäftigung favorisierten. Wir versuchten lustige Spiele wie Plumpsack oder die Reise nach Jerusalem auf Hunde umzumünzen und in unser Training einzubinden. Ständig waren wir auf der Suche nach neuen Ideen. Nach etlichen Telefonaten stellten wir fest, dass sich unsere Arbeit sehr ähnelte und das es durchaus möglich wäre, dass einer die Stunde vorbereitet und sie dem anderen zur Verfügung stellt. Das taten wir im wöchentlichen Wechsel. Nach einiger Zeit wurden daraus stets fünf kleine Aufgaben. Im April 2012 kam uns die Idee, bei den Aufgaben, die ja beide in der gleichen Woche durchführten, Punkte zu zählen, um unseren Kunden einen Vergleich zu bieten. Crossdogging war geboren!

Spaß steht an erster Stelle.

Das Ziel

Wir wollten viele weitere Hundeschulen für das Crossdogging begeistern und erreichen, dass die teilnehmenden Hundeschulen in der gleichen Woche die gleichen Aufgaben lösen. So ist ein überregionaler Vergleich möglich. Hubert und Bello aus Hamburg können sich mit Manuela und Fiffi aus München messen, ohne dem Druck eines Turniers ausgesetzt zu sein. Eine öffentliche Rankingliste wurde online gestellt, an der alle Hundehalter, die in ihrer Hundeschule Crossdogging machen, teilnehmen können. Ziel ist, mehrere tausend Mensch-Hund-Teams dazu zu bewegen, in der gleichen Woche die gleichen Aufgaben zu meistern - und zwar ganz unabhängig von Rasse, Alter und Geschlecht.

Natürlich ist dieser Wettkampfgedanke nicht jedermanns Sache und aus diesem Grund müssen nicht zwingend Punkte gezählt werden. Wer einfach nur die Aufgaben meistern möchte, ohne bewertet zu werden, darf dieses gerne leben. „Just fun“ eben.

Die Entwicklung

Die erste Woche war nun vergangen, Punkte wurden verglichen. Allerlei Probleme kamen aber noch auf uns zu. Unser Ziel, schon bald viele andere Hundeschulen mit unserem Konzept zu bereichern, wollten wir aber weiter verfolgen.

Der Ablauf

Jede Woche fünf kniffelige und lustige Aufgaben, die als Stationen im Kreis angeordnet auf dem Platz aufgebaut sind: Diese gilt es zu bewältigen. Wir als Trainer erklären zu Beginn der Stunde die Aufgaben und beantworten offene Fragen. Laminierte Kärtchen, auf denen die Aufgaben noch einmal beschrieben sind, verbleiben an den jeweiligen Stationen. So kann jederzeit noch einmal nachgelesen werden, was hier gefordert wird. Im Anschluss hat die gesamte Gruppe fünfzehn Minuten Zeit, die Stationen zu erkunden, sich gegenseitig zu unterstützen und uns Trainer um Hilfe zu bitten. Nach dieser Zeit gehen immer zwei Mensch-Hund-Teams zu einer Aufgabe. Ganz ähnlich wie im Zirkeltraining, das viele noch aus der Schule kennen. Der Trainer gibt nun das Startsignal.

Während ein Mensch mit seinem Hund jetzt diese Aufgabe innerhalb von zwei Minuten so oft wie möglich zu schaffen versucht, zählt sein Compagnon die Punkte. Nach den zwei Minuten werden die erreichten Punkte auf einem Punktekärtchen notiert. Nun tauschen beide die Rollen, der Punktezähler wird zum Akteur. Haben beide Teams ihre zwei Minuten absolviert, gehen sie im Uhrzeigersinn zur nächsten Station. An allen weiteren Aufgaben wird ebenso verfahren.

So ist es möglich, dass alle Mensch-Hund-Teams zeitgleich beschäftigt sind. Langweilige Wartezeiten entfallen.

Die Schwierigkeitsgrade

Die nächste Herausforderung war nun, sowohl Menschen mit vielen Erfahrungen und blutige Anfänger zu vereinen. Eine Gruppendynamik musste her, damit die Teams durch Abgucken, Vormachen und Plaudern voneinander lernten, nicht durch klassischen Frontalunterricht.

Anfänger profitieren vom Erfahrungsschatz der eingespielten Teams.

Study – Der Anfänger

Die Anfänger absolvieren die Aufgaben für Studys. Hierbei darf der Hund in der Regel vom Menschen begleitet werden und muss nicht auf Entfernung arbeiten.

Ein jeder, der in der Lage ist, seinen Hund mit einem Leckerchen zu locken, ihn ins Sitz und Platz zu bringen, kann diese Aufgaben meistern.

So ist es möglich, nach dem klassischen Basistraining der Hundeschule direkt ins Crossdogging einzusteigen. Die Teilnehmer können ganz einfach in verschiedene Hundesportarten hineinschnuppern, ohne sich festlegen zu müssen. Durch die Vielseitigkeit der Aufgaben wird bereits Erlerntes etabliert und es werden Ideen für neue Übungen im Alltag gegeben.

Etwas zu umrunden ist ein fester Bestandteil beim Crossdogging. Im Alltag vielseitig anzuwenden!

Bachelor – Der Fortgeschrittene

Der fortgeschrittene Crossdogger nennt sich bei uns Bachelor. Er absolviert die gleichen Aufgaben wie der Study, allerdings sind sie ein wenig schwieriger gestaltet. Sie erfordern neben dem Sitz und Platz auch das Arbeiten auf Entfernung. Des Weiteren wird eine schöne Grundstellung („bei Fuß sitzen“), das „Bei Fuß laufen“, einen Gegenstand tragen sowie einige Tricks vom Bachelor verlangt.

Master – Der Profi

Die Profiliga nennen wir Master. Diesen Mensch-Hund-Teams wird schon einiges abverlangt. Auf den ersten Blick scheinen es die gleichen Aufgaben wie die der Studys und Bachelor zu sein. Bei genauerer Betrachtung aber machen erschwerte Bedingungen diese Übungen sehr komplex.

Beim Profi kommt es auf das Kleingedruckte an.

Der Masterhund muss Gegenstände nicht nur tragen, sondern auch in die Hand des Menschen geben können. Ein Sitz und Platz aus dem Laufen heraus ist genauso selbstverständlich wie das Umrunden eines Eimers, selbst wenn ein Napf mit Fleischwurst oben drauf steht. Auch Tricks wie Pfoten irgendwo drauf stellen aus einigen Metern Entfernung finden bei den Masteraufgaben Beachtung.

Die Trainingstipps

Wöchentlich wurden viele Hundeschulen aus ganz Deutschland und auch schon einige aus Österreich und der Schweiz mit Aufgaben versorgt. Alle absolvierten in der gleichen Woche die gleichen Aufgaben und trugen ihre erreichten Punkte in das überregionale Ranking ein. Wir hatten schon die Hoffnung, dass es nun läuft. Wir irrten uns.

Das Problem, das viele Hundeschulen nun ansprachen, war, dass es für Neukunden unglaublich schwierig war, die Aufgaben zu meistern. Natürlich beinhalteten viele Aufgaben auch etwas schwierigere Elemente, die aber ja vom Study noch mit Futter gelockt werden durften. Was wir aber nicht berücksichtigt hatten, war die Tatsache, dass die Menschen ja noch gar keine Zeit hatten, an dem Handling zu arbeiten. Sie konnten also noch gar nicht wissen, wie man dem Hund zum Beispiel ein „Slalom durch die Beine“ beibringt, auch wenn sie den Hund mit Futter locken durften. Woher sollten sie wissen, wie und wo man das Futter halten musste, damit der Hund die gewünschte Schlangenlinie lief?

Slalom laufen wurde von diesem Team schon trainiert.

Die Idee der Trainingstipps entstand

Mit Beginn der ersten Woche des Monats stellen wir den Hundeschulen über einen internen Login-Bereich unserer Webseite unsere so genannten Trainingstipps zur Verfügung. Hier legen wir drei Themenschwerpunkte eines Monats fest und erklären, wie wir es trainieren würden und was wir vom Study, Bachelor und Master verlangen werden.

Die Schwerpunkte eines Monats waren zum Beispiel