Cover

Inge Röger-Lakenbrink

Das
Therapiehunde-Team

Ein praktischer Wegweiser

Image

© 2006 KYNOS VERLAG Dr. Dieter Fleig GmbH

6. vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage 2018

e-Book-Ausgabe der Printversion 2018

e-book-ISBN: 978-3-95464-179-6

ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-95464-159-8

Bildnachweis: Alle Fotos stammen von der Autorin, soweit nicht anders angegeben Titelbild: fotolia@absolutimages

Image

Mit dem Kauf dieses Buches unterstützen Sie die
Kynos Stiftung Hunde helfen Menschen.
www.kynos-stiftung.de

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Haftungsausschluss: Die Benutzung dieses Buches und die Umsetzung der darin enthaltenen Informationen erfolgt ausdrücklich auf eigenes Risiko. Der Verlag und auch der Autor können für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art, die sich bei der Umsetzung von im Buch beschriebenen Vorgehensweisen ergeben, aus keinem Rechtsgrund eine Haftung übernehmen. Rechts- und Schadenersatzansprüche sind ausgeschlossen. Das Werk inklusive aller Inhalte wurde unter größter Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Druckfehler und Falschinformationen nicht vollständig ausgeschlossen werden. Der Verlag und auch der Autor übernehmen keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte des Buches, ebenso nicht für Druckfehler. Es kann keine juristische Verantwortung sowie Haftung in irgendeiner Form für fehlerhafte Angaben und daraus entstandene Folgen vom Verlag bzw. Autor übernommen werden. Für die Inhalte von den in diesem Buch abgedruckten Internetseiten sind ausschließlich die Betreiber der jeweiligen Internetseiten verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Vorwort

1. Historische Entwicklung und Verwendung eines Therapiehundes

Die Anfänge

Die weitere Entwicklung

Die gegenwärtige Entwicklung

Die Organisationen und Vereine in den deutschsprachigen Ländern

Bestandsaufnahme

2. Der Therapiehund – eine Definition

Was ist eigentlich ein »Therapiehund«?

Was unterscheidet einen Therapiehund von anderen Hunden, die als Helfer auf vier Pfoten tätig sind?

Die Definitionen und Begriffsverwendungen in Anlehnung an die amerikanische Organisation »Delta Society«

Der Begriff »Therapie«

Definition der »tiergestützten Therapie«

Das Therapiehunde-Team (THT) und seine Tätigkeitsbereiche

3. Voraussetzungen für einen »Therapiehunde-Team« -Einsatz

4. Der Schutz des Hundes

Auszug aus den Prager Richtlinien der IAHAIO

Die Gefahren der Überforderung

Die Zeichen der Überforderung

5. Das »Therapiehunde-Team« vor der Ausbildung

6. Lernerfolge: Was Hund und Halter in der Ausbildung lernen

7. Die Fragen der Hygiene

8. Die Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland, der Schweiz und Österreich

Die Ausbildungsvarianten

Besuchsdienste mit Hunden in Senioren- und Pflegeheimen, Kindergärten und Schulen

Pädagogisch / therapeutische Einsätze mit Hunden

Berufsspezifischer Einsatz des Therapiehundes

Die Kosten

Die Kostenübernahme der Ausbildung

Ehrenamtliche Tätigkeit oder professioneller Einsatz, freiwillige Leistung oder angemessene Vergütung?

9. Die Schwerpunkte der Ausbildung zum »Therapiehunde-Team«

Die Eignungsüberprüfung

Die Ausbildung zum Therapie(begleit)hunde-Team

Die Abschlussprüfung

10. Das »Therapiehunde-Team« nach der Ausbildung

11. Die Entwicklung der wissenschaftlichen Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung und deren dokumentierte Erkenntnisse für die tiergestützte Arbeit mit Hunden

Beispiele von Forschungsprojekten an der Universität Leipzig

Die Therapiehunde

Die Forschungsprojekte

» Einfluss tiergestützter Therapie auf die Befindlichkeit von Kindern und Jugendlichen in stationärer Psychotherapie « Anke Prothmann, Manuela Bienert, Universität Leipzig, Medizin und Psychologie

12. Aktuelle Praxisbeispiele aus den Bereichen tiergestützter Pädagogik, Therapie und Fördermaßnahmen mit Hunden

    I. »Päddog« – tiergestützte Interventionen in der Jugendhilfe mit Anita und Karl Mayer, Eppingen (D)

    II. TAT-Außenstelle in Rheinhessen / D

    III. Integrative Kindertagesstätte »Regenbogen« der Lebenshilfe Bernburg GmbH (D)

    IV. Die Kinderklinik des Landeskrankenhauses »Wiener Neustadt« (A)

    V. Der »Geniushof« auf der Schwanburg in Egrus (Schleswig-Holstein)

    VI. Tiergestützte Physiotherapie in der Helios Klinik Hohenstücken (D)

    VII. Tiergestützte Ergotherapie im Rehabilitations-Zentrum des Kinderspitals Zürich in Affoltern am Albis (CH)

    VIII. Wismarer Therapiezentrum für Tiergestützte Behandlungen – Cornella, Wellnitz (D)

    IX. Vestische Kinder- und Jugendklinik in Datteln (D)

    X. Von M.U.T. zu Schmitt – Interventionen

    XI. Das tiergestützte Integrationsprojekt von THL in Wien

    XII. Listenhunde als Therapiehunde – ein Pilotprojekt in Wien

    XIII. Nash – im Einsatz für Gewaltopfer

Schlusswort

Kontaktadressen

Quellenangaben und Literaturhinweise

Literaturangaben / -hinweise

Einleitung

Therapiehunde tragen keine weißen Kittel, stellen keine Anforderungen und haben keine Erwartungshaltung. Sie nähern sich unvoreingenommen und akzeptieren jeden Menschen ohne Vorurteile. Sie schenken Vertrauen und sind auch vertrauenswürdig. Sie vermitteln Nähe, Sicherheit und Geborgenheit. Sie reagieren sensibel auf Stimmungen und Gefühle. Sie motivieren zum Leben und erleichtern das Sterben.

Sie sind keine Wunderheiler. Sie sind kein Mittel zum Zweck. Sie sind kein Therapieersatz. Sie sind kein Allheilmittel.

Sie sind zu schützen und zu schonen – ihnen gebührt uneingeschränkte Achtsamkeit. Sie müssen vor Ausbeutung jeglicher Art bewahrt werden! Ihr unendliches Vertrauen in uns darf niemals enttäuscht werden.

Menschen bilden sich mit ihren Hunden zum Therapiehunde-Team aus. Sie fördern und begleiten tiergestützte Interventionen in ganz unterschiedlichen pädagogischen und therapeutischen Bereichen und Institutionen. Daher werden sie einsatzbedingt auch als Therapiebegleithunde bezeichnet.

Der Einsatz eines Therapie(begleit)hunde-Teams wird nach wie vor weitgehend unterschätzt und oftmals nicht ausreichend anerkannt. Dieses Buch soll dazu beitragen, eine angemessene Wertschätzung und eine möglichst weit verbreitete Öffentlichkeitswirkung zu erreichen.

Als ich vor 14 Jahren mit der Recherche zur Erstauflage dieses Buches begann, haben mich die Menschen und ihre Hunde während der Ausbildung und im Einsatz völlig begeistert. Auch heute noch ist meine hohe Achtung und uneingeschränkte Unterstützung maßgebend für die Überarbeitung des vorliegenden Werkes. Dies war umso mehr notwendig, da sich im Laufe der Jahre in vielen Bereichen doch Einiges geändert hat. Dies betrifft einerseits die ganze Bandbreite der Ausbildung und des Einsatzes von Therapiehunde-Teams und andererseits haben sich die vorgestellten Praxisbeispiele und Projekte auch weiterentwickelt. Neue Einsatzbereiche sind darüber hinaus dazugekommen und verlangen als bemerkenswerte Pilotprojekte nach entsprechender Aufmerksamkeit.

Inge Röger-Lakenbrink
November 2017

Anmerkung des Verlages: Weil Schreibweisen wie Besitzer / innen oder Ausbilder / innen auf Dauer zu schwerer Lesbarkeit des Textes führen, haben wir auf sie verzichtet. Wenn also von »dem Hundebesitzer« die Rede ist, so sind die Hundebesitzerinnen natürlich gleichermaßen gemeint!

Vorwort

Der Einsatz von Tieren in der Therapie hat eine lange Tradition. Bereits am Ende des 18. Jahrhunderts wurde versucht, Tiere für therapeutische Zwecke zu verwenden, aber erst seit Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde dieser Möglichkeit der Therapie verstärktes Augenmerk geschenkt und die praktischen Erfahrungen vor allem in den USA, Australien und England durch wissenschaftliche Studien untermauert. In Europa, mit Ausnahme England, begann man vor etwa 20 Jahren mit dieser Form der Therapie.

Der Einsatz von Tieren erfolgt in drei verschiedenen Bereichen: in der tiergestützten Therapie, der tiergestützten Pädagogik und in Form von tiergestützten Fördermaßnahmen.

Unter tiergestützter Therapie versteht man alle Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden. Das gilt für körperliche wie für seelische Erkrankungen.

In der Heilpädagogik hat sich der Einsatz von Tieren bei verhaltensauffälligen Kindern, insbesondere bei hyperaktiven und autistischen Kindern, bewährt. Neben der Heilpädagogik haben sich auch günstige Effekte in der normalen Pädagogik gezeigt, in der Salutogenese, der Erhaltung der Gesundheit, spielt der Kontakt mit Tieren eine bedeutende Rolle. Die positiven Einflüsse von Haustieren auf die Gesundheit des Menschen werden in mehreren Studien belegt, wobei auch die Einsparungen an Sozialausgaben teilweise quantifiziert werden. Die Verbesserung der Lebensqualität durch den Kontakt mit Tieren wird vor allem in der Betreuung von älteren Menschen verdeutlicht.

Das verantwortungsvolle tiergestützte Arbeiten verlangt eine fundierte Ausbildung der Teams in Theorie und Praxis. Es wird daher notwendig sein, einen eigenen Berufsstand zu bilden, wobei die Anforderungen an Ausbildung und Qualifikation geregelt werden müssen. Es wäre zu begrüßen, wenn dies nicht nur national, sondern in der Europäischen Union in harmonisierter Form erfolgte.

Es ist daher sehr zu begrüßen und der Autorin zu danken, dass in dem vorliegenden Buch eine umfassende Information über den gegenwärtigen Stand der Ausbildung und über die wünschenswerte Entwicklung dieser sehr effektiven Form der Therapie und Pädagogik vermittelt wird. Zum Nutzen der tiergestützten Aktivitäten wünsche ich dem Buch einen großen Erfolg.

Josef Leibetseder†

Images

Josef Leibetseder, 1934–2009. Univ. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. – vormals Rektor der Veterinärmedizinischen Universität Wien – war Obmann des Vereins »Tiere als Therapie« (TAT) in Österreich und Präsident der »European Society for Animal Assisted Therapy« (ESAAT). Er hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit dem Thema »Tiergestützte Therapie« befasst.