Das
Therapiehunde-Team
Ein praktischer Wegweiser
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6. vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage 2018
e-Book-Ausgabe der Printversion 2018
e-book-ISBN: 978-3-95464-179-6
ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-95464-159-8
Bildnachweis: Alle Fotos stammen von der Autorin, soweit nicht anders angegeben Titelbild: fotolia@absolutimages
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Vorwort
1. Historische Entwicklung und Verwendung eines Therapiehundes
Die Anfänge
Die weitere Entwicklung
Die gegenwärtige Entwicklung
Die Organisationen und Vereine in den deutschsprachigen Ländern
Bestandsaufnahme
2. Der Therapiehund – eine Definition
Was ist eigentlich ein »Therapiehund«?
Was unterscheidet einen Therapiehund von anderen Hunden, die als Helfer auf vier Pfoten tätig sind?
Die Definitionen und Begriffsverwendungen in Anlehnung an die amerikanische Organisation »Delta Society«
Der Begriff »Therapie«
Definition der »tiergestützten Therapie«
Das Therapiehunde-Team (THT) und seine Tätigkeitsbereiche
3. Voraussetzungen für einen »Therapiehunde-Team« -Einsatz
4. Der Schutz des Hundes
Auszug aus den Prager Richtlinien der IAHAIO
Die Gefahren der Überforderung
Die Zeichen der Überforderung
5. Das »Therapiehunde-Team« vor der Ausbildung
6. Lernerfolge: Was Hund und Halter in der Ausbildung lernen
7. Die Fragen der Hygiene
8. Die Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland, der Schweiz und Österreich
Die Ausbildungsvarianten
Besuchsdienste mit Hunden in Senioren- und Pflegeheimen, Kindergärten und Schulen
Pädagogisch / therapeutische Einsätze mit Hunden
Berufsspezifischer Einsatz des Therapiehundes
Die Kosten
Die Kostenübernahme der Ausbildung
Ehrenamtliche Tätigkeit oder professioneller Einsatz, freiwillige Leistung oder angemessene Vergütung?
9. Die Schwerpunkte der Ausbildung zum »Therapiehunde-Team«
Die Eignungsüberprüfung
Die Ausbildung zum Therapie(begleit)hunde-Team
Die Abschlussprüfung
10. Das »Therapiehunde-Team« nach der Ausbildung
11. Die Entwicklung der wissenschaftlichen Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung und deren dokumentierte Erkenntnisse für die tiergestützte Arbeit mit Hunden
Beispiele von Forschungsprojekten an der Universität Leipzig
Die Therapiehunde
Die Forschungsprojekte
» Einfluss tiergestützter Therapie auf die Befindlichkeit von Kindern und Jugendlichen in stationärer Psychotherapie « Anke Prothmann, Manuela Bienert, Universität Leipzig, Medizin und Psychologie
12. Aktuelle Praxisbeispiele aus den Bereichen tiergestützter Pädagogik, Therapie und Fördermaßnahmen mit Hunden
I. »Päddog« – tiergestützte Interventionen in der Jugendhilfe mit Anita und Karl Mayer, Eppingen (D)
II. TAT-Außenstelle in Rheinhessen / D
III. Integrative Kindertagesstätte »Regenbogen« der Lebenshilfe Bernburg GmbH (D)
IV. Die Kinderklinik des Landeskrankenhauses »Wiener Neustadt« (A)
V. Der »Geniushof« auf der Schwanburg in Egrus (Schleswig-Holstein)
VI. Tiergestützte Physiotherapie in der Helios Klinik Hohenstücken (D)
VII. Tiergestützte Ergotherapie im Rehabilitations-Zentrum des Kinderspitals Zürich in Affoltern am Albis (CH)
VIII. Wismarer Therapiezentrum für Tiergestützte Behandlungen – Cornella, Wellnitz (D)
IX. Vestische Kinder- und Jugendklinik in Datteln (D)
X. Von M.U.T. zu Schmitt – Interventionen
XI. Das tiergestützte Integrationsprojekt von THL in Wien
XII. Listenhunde als Therapiehunde – ein Pilotprojekt in Wien
XIII. Nash – im Einsatz für Gewaltopfer
Schlusswort
Kontaktadressen
Quellenangaben und Literaturhinweise
Literaturangaben / -hinweise
Einleitung
Therapiehunde tragen keine weißen Kittel, stellen keine Anforderungen und haben keine Erwartungshaltung. Sie nähern sich unvoreingenommen und akzeptieren jeden Menschen ohne Vorurteile. Sie schenken Vertrauen und sind auch vertrauenswürdig. Sie vermitteln Nähe, Sicherheit und Geborgenheit. Sie reagieren sensibel auf Stimmungen und Gefühle. Sie motivieren zum Leben und erleichtern das Sterben.
Sie sind keine Wunderheiler. Sie sind kein Mittel zum Zweck. Sie sind kein Therapieersatz. Sie sind kein Allheilmittel.
Sie sind zu schützen und zu schonen – ihnen gebührt uneingeschränkte Achtsamkeit. Sie müssen vor Ausbeutung jeglicher Art bewahrt werden! Ihr unendliches Vertrauen in uns darf niemals enttäuscht werden.
Menschen bilden sich mit ihren Hunden zum Therapiehunde-Team aus. Sie fördern und begleiten tiergestützte Interventionen in ganz unterschiedlichen pädagogischen und therapeutischen Bereichen und Institutionen. Daher werden sie einsatzbedingt auch als Therapiebegleithunde bezeichnet.
Der Einsatz eines Therapie(begleit)hunde-Teams wird nach wie vor weitgehend unterschätzt und oftmals nicht ausreichend anerkannt. Dieses Buch soll dazu beitragen, eine angemessene Wertschätzung und eine möglichst weit verbreitete Öffentlichkeitswirkung zu erreichen.
Als ich vor 14 Jahren mit der Recherche zur Erstauflage dieses Buches begann, haben mich die Menschen und ihre Hunde während der Ausbildung und im Einsatz völlig begeistert. Auch heute noch ist meine hohe Achtung und uneingeschränkte Unterstützung maßgebend für die Überarbeitung des vorliegenden Werkes. Dies war umso mehr notwendig, da sich im Laufe der Jahre in vielen Bereichen doch Einiges geändert hat. Dies betrifft einerseits die ganze Bandbreite der Ausbildung und des Einsatzes von Therapiehunde-Teams und andererseits haben sich die vorgestellten Praxisbeispiele und Projekte auch weiterentwickelt. Neue Einsatzbereiche sind darüber hinaus dazugekommen und verlangen als bemerkenswerte Pilotprojekte nach entsprechender Aufmerksamkeit.
Inge Röger-Lakenbrink
November 2017
Anmerkung des Verlages: Weil Schreibweisen wie Besitzer / innen oder Ausbilder / innen auf Dauer zu schwerer Lesbarkeit des Textes führen, haben wir auf sie verzichtet. Wenn also von »dem Hundebesitzer« die Rede ist, so sind die Hundebesitzerinnen natürlich gleichermaßen gemeint!
Vorwort
Der Einsatz von Tieren in der Therapie hat eine lange Tradition. Bereits am Ende des 18. Jahrhunderts wurde versucht, Tiere für therapeutische Zwecke zu verwenden, aber erst seit Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde dieser Möglichkeit der Therapie verstärktes Augenmerk geschenkt und die praktischen Erfahrungen vor allem in den USA, Australien und England durch wissenschaftliche Studien untermauert. In Europa, mit Ausnahme England, begann man vor etwa 20 Jahren mit dieser Form der Therapie.
Der Einsatz von Tieren erfolgt in drei verschiedenen Bereichen: in der tiergestützten Therapie, der tiergestützten Pädagogik und in Form von tiergestützten Fördermaßnahmen.
Unter tiergestützter Therapie versteht man alle Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden. Das gilt für körperliche wie für seelische Erkrankungen.
In der Heilpädagogik hat sich der Einsatz von Tieren bei verhaltensauffälligen Kindern, insbesondere bei hyperaktiven und autistischen Kindern, bewährt. Neben der Heilpädagogik haben sich auch günstige Effekte in der normalen Pädagogik gezeigt, in der Salutogenese, der Erhaltung der Gesundheit, spielt der Kontakt mit Tieren eine bedeutende Rolle. Die positiven Einflüsse von Haustieren auf die Gesundheit des Menschen werden in mehreren Studien belegt, wobei auch die Einsparungen an Sozialausgaben teilweise quantifiziert werden. Die Verbesserung der Lebensqualität durch den Kontakt mit Tieren wird vor allem in der Betreuung von älteren Menschen verdeutlicht.
Das verantwortungsvolle tiergestützte Arbeiten verlangt eine fundierte Ausbildung der Teams in Theorie und Praxis. Es wird daher notwendig sein, einen eigenen Berufsstand zu bilden, wobei die Anforderungen an Ausbildung und Qualifikation geregelt werden müssen. Es wäre zu begrüßen, wenn dies nicht nur national, sondern in der Europäischen Union in harmonisierter Form erfolgte.
Es ist daher sehr zu begrüßen und der Autorin zu danken, dass in dem vorliegenden Buch eine umfassende Information über den gegenwärtigen Stand der Ausbildung und über die wünschenswerte Entwicklung dieser sehr effektiven Form der Therapie und Pädagogik vermittelt wird. Zum Nutzen der tiergestützten Aktivitäten wünsche ich dem Buch einen großen Erfolg.
Josef Leibetseder†
Josef Leibetseder, 1934–2009. Univ. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. – vormals Rektor der Veterinärmedizinischen Universität Wien – war Obmann des Vereins »Tiere als Therapie« (TAT) in Österreich und Präsident der »European Society for Animal Assisted Therapy« (ESAAT). Er hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit dem Thema »Tiergestützte Therapie« befasst.